Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн
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Erstaunlich, dass sie mit ihrer angeschlagenen Gesundheit neben dem Geschäft noch die Kraft findet für anderes. Selber begeisterte Pfadiführerin, weiss sie inzwischen auch, was es heisst, mit körperlichen Einschränkungen zu leben. Die Idee der PTA, «Pfadi trotz allem» für behinderte Kinder, entspricht zutiefst ihrer sozialen Gesinnung. 1956 gründet sie eine PTA-Gruppe für Mädchen in Winterthur. Zehn Jahre lang leitet sie die wöchentlichen Übungen und organisiert an Pfingsten das beliebte Ritterlager im Schloss Hegi. Eine Führerin, die selber am Stock geht, das passt. Die «Pfadi trotz allem» gibt es heute noch in Winterthur, inzwischen längst für Buben und Mädchen gemeinsam.
Anfang 1958 erhält sie einen besonders schönen Auftrag. Sie darf für die SAFFA, die zweite Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit, nach vorliegenden Plänen das «Modell einer modernen Stadt» bauen. Aber es geht ihr gesundheitlich gar nicht gut. Die durchgearbeiteten Nächte, die extremen Temperaturen im Atelier setzen ihr zu. Sie fängt an zu husten und hört trotzdem nicht auf zu rauchen, stellt auf Pfeife um, weil sie denkt, das schade weniger als Zigaretten. «So etwas Dummes», findet sie hinterher, «als ob das einen Unterschied macht. Und der Aschenbecher, die Tabakkrümel, das war so unordentlich, dabei mussten wir peinlich genau und sauber arbeiten.»