Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн

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Sie ist nicht die Einzige, die hustet im Atelier. Es stellt sich heraus, dass ein Mitarbeiter an offener Tuberkulose leidet. Und dass sie sich angesteckt hat.

Am Tiefpunkt

Schluss, aus, fertig. Sie muss alles stehen und liegen lassen. Am 16. Mai 1958 fahren die Eltern mit ihr nach Wald im Zürcher Oberland ins Sanatorium. In ihrem Tagebuch notiert sie: «Schwach, unsäglich schwach und elend fühle ich mich jetzt, nach einem kurzen Abschied von zu Hause. Alles ist mir gleichgültig, nur müde bin ich, entsetzlich müde.»

Da verbringt sie ihre Tage nun vor allem liegend, tagsüber oft auf der Terrasse. Die Klinik rühmt sich der nebelarmen Höhenlage, der längsten Sonnenscheindauer im Kanton und der prächtigen Aussicht auf die Alpen und den Zürichsee. Aber die Sorge um die Arbeit lässt sie nicht los. Am 17. Juni 1958, einen Monat vor der Eröffnung der SAFFA schreibt sie: «Im Bett lässt sich schlecht arbeiten. Mit Mühe zeichne ich an den Plänen fürs SAFFA-Modell, während zu Hause gebaut wird. Ferngesteuert. Ein Kränzchen meinen Freunden, die mir mit Wort und Tat beistehen!» Es wird tatsächlich rechtzeitig fertig. Im Sani aber steht die Zeit still, «der Mensch steht sich selbst leer gegenüber».

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