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Kleine Schwester Magdeleine de Jésus teilt der Kongregation den Austritt von Madlonne-Beatrix mit. Sie begründet ihn mit «Überforderung». «Das war nicht ganz ehrlich», findet Madlonne Goldschmid, «sie verschwieg, dass wir zusammen am katholischen Gehorsamsgerüst gescheitert sind. Sie hat immer gehofft, dass ich zurückkomme. Wir wären aber am genau gleichen Punkt wieder aufgelaufen.»

Ein Ort der Stille und Begegnung

Der Austritt fühlt sich an wie eine Scheidung. Eine schmerzhafte Leere breitet sich aus, umso mehr, als Madlonne Goldschmid die Modellbautätigkeit allmählich reduziert hat, als Termindruck und Stress zu gross wurden. Sie beschäftigt keine Angestellten mehr, verlegt sich mehr auf gestalterische Aufträge: Innenräume, kunsthandwerkliche Gegenstände, Grafik, Design, alles, was ihr zufällt und sich mit ihrem kontemplativen Leben vereinen lässt.

Gut, dass sie Dora Jost hat, die Konstante in ihrem wechselvollen Leben. «Sie ist ein wunderbarer Mensch, treu, grosszügig, nie eifersüchtig. Wir hatten und haben eine sehr innige Beziehung.» Dora wird später, im Alter und mit zunehmender Demenz, die Fürsorge der jüngeren Freundin brauchen.

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