Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн

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Im nächsten Jahr weilt Madlonne Goldschmid gleich für mehrere Monate in Tre Fontane und teilt «auf Probe» das Leben mit den Kleinen Schwestern. Sie kennen die Reformierten wenig, und von der Heilsarmee haben sie kaum je gehört. Begeistert lauschen sie Madlonnes Erzählungen von William Booth, dem Heilsarmeegründer, der sich im 19. Jahrhundert um die Slumbewohner im Londoner East End kümmerte. «Er ist ja wie unser Kleiner Bruder Karl!», freuen sie sich, wie Charles de Foucauld, der als Eremit unter den verarmten Tuareg in der Wüste Algeriens lebte. Sonntag für Sonntag besuchen einige von ihnen mit Madlonne den Heilsarmeegottesdienst in Rom, es wächst eine Freundschaft zwischen diesen beiden so verschiedenen Organisationen, die bis heute besteht.

Im Frühling 1971 nimmt die Vision Gestalt an: Zuerst in einem alten Bauernhaus, später in den Räumen ihres Ateliers baut Madlonne mit drei Kleinen Schwestern eine ökumenische Fraternität auf mit dem Ziel der gelebten Einheit. Sie ist die einzige Reformierte unter weltweit 1200 katholischen Kleinen Schwestern. Die Heilsarmee unterstützt sie in diesem Schritt. Sowohl der Schweizer Kommissär in Bern wie auch der Verantwortliche in Rom geben ihr ihren Segen.

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