Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн
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«Leider bin ich ziemlich knapp bei Kasse.»
«Überlegen Sie es sich. Es ist ein Schnäppchen, unter uns gesagt. Ich kann Ihnen Kontakt zur Regionalbank vermitteln. Für Investitionen im Berggebiet gibt es Hypotheken zum Vorzugszins.»
Andrea griff nach der Türklinke des Jeeps, sah dann nochmals zur «Alpenrose». Düster und leblos die Fassade, die Fenster blind, vom Rauch vergilbte Vorhänge. Ein Fensterflügel hatte sich gelöst, schwang mit einem leichten Windstoss gegen den Rahmen. Sie dachte an Anita, die Wirtin und Künstlerin, die im Spital um ihr Leben rang. Die «Alpenrose» war ihr Traum gewesen. Und da kam einer und sprach von Schnäppchen und von Vorzugszins.
«Denken Sie in Ruhe über meinen Vorschlag nach.» Der Gemeindeverwalter zog eine Karte aus der Brieftasche. Dr. Peter Frey. Unternehmensberater. Eine Adresse im Dorf, eine zweite in der Stadt. E-Mail, Website, Mobilnummer.
Andrea steckte die Karte ein, übersah die ausgestreckte Hand, stieg in den Jeep. Er nickte ihr zu, lächelte breit und zeigte dabei sein Gebiss. Dann schritt er zum Glockenturm hinüber, neben dem ein silbergrauer BMW stand. Im Rückspiegel sah sie, wie er bei der Feriensiedlung am Dorfeingang den Blinker setzte und bergwärts abbog zu einer der Villen, die auf Betonpfeilern an den Hang gebaut waren. Schwer vorzustellen, warum sich ein Unternehmensberater in diesem abgelegenen Tal niederliess und die arme Gemeinde verwaltete.