Читать книгу All das hier. Roman онлайн
22 страница из 37
Und jetzt sah ich Anna an, fragte mich, ob ich ihr von all dem erzählen sollte, jetzt, wo Finn tot war und es niemals selbst würde erzählen können. Doch ich ließ es bleiben, ich wollte ihr in diesem Moment nicht noch mehr zumuten. Und ich glaubte nicht, dass das jetzt noch etwas ändern würde.
Sie riss mich aus meinen Gedanken. «Ich weiß einfach nicht, was Finn und Vanessa an ihm finden. Er ist wie ein nerviges Kind, das einfach drauflosspricht, ganz ohne Filter. Er hat sich nicht unter Kontrolle, manchmal, da hat man das Gefühl, er dreht jeden Moment durch. Weißt du, was ich meine?»
Sie traf es ziemlich gut, dachte ich. «Du übertreibst», sagte ich aber.
«Na ja, ist ja okay. Zum Glück müssen wir uns nicht alle heiraten», sagte sie und lächelte.
Ich nickte.
«Was ist mit Osteuropa?», fragte ich dann.
«Ich kann es dir nicht sagen, Malte. Gib mir etwas Zeit, dann können wir das planen.» Ihre Stimme wurde weicher. «Wir werden fahren, versprochen.»
Sie lächelte, und ich versuchte, mir die Reise vorzustellen. Ich sagte mir selbst, dass ich mich nicht so anstellen sollte. Ob früher oder später, was spielte das für eine Rolle? Ich stellte mir vor, wie ich am Steuer saß und mit ihr durch die Nacht fuhr. Leere Autobahnen und leise Stimmen aus dem Radio, die wir nicht verstanden, aber denen wir trotzdem gerne zuhörten, bis ihr Rhythmus in unsere Gedanken überging. Wir würden immer wieder anhalten, um uns dampfenden Kaffee zu besorgen, damit wir noch ein wenig wach blieben, die Nacht nutzten und den Tag für neue Orte hatten. Ich dachte an unbekannte Städte, an goldene Zwiebeltürme, an Geigenmusik in steinernen Kellern.