Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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Ich sitze auf dem Stubenboden, auf dem Tüchlein, das die Frau für mich ausgebreitet hat. Die Nische hinter der Stubentür ist meine Welt. Was weiter weg ist, ist verschwommen. Wenn sich etwas bewegt, ist es die Frau, manchmal auch die Mutter.

Ich bin allein. Ich habe meinen kleinen Ball. Der rollt mir manchmal weg, ich rutsche auf dem Po umher und greife und taste, bis ich ihn wieder erwische. Dann ziehe ich mich wieder in meine Ecke zurück. Hier soll ich bleiben, hat die Frau gesagt. Ich soll keine Unordnung machen, hat sie gesagt. Sie putze nicht gern. Sie putzt aber doch gern. Wenn sie nicht im Laden ist, putzt sie. Ich höre ihre Schritte auf der Treppe. Sie ist zufrieden, dass sie mich auf dem Tüchlein findet, ich bin ein braves Kind. Sie bringt mir Proches (zerbrochenes Gebäck) aus der Bäckerei oder angebrannte Guetzli. «Weisst, Trudeli, am Mittag bekommst du Makkcharoni und Salat.» Wie das kratzt und krost im Hals, wenn sie «Makkcharoni» sagt, sie widerstehen mir schon in den Ohren.

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