Читать книгу Wiener Walzer. Mord im Euronight 467 онлайн
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«Huch! Aus der Steinzeit des elektronischen Zeitalters. Das Fernsehen als verkörperte Unmoral.»
«Ich werde nicht gerne angelogen, und die Vorspiegelung falscher Tatsachen stößt mich ab.»
«Oieueu», seufzte sie und blies Zigarettenrauch über den Tisch. «Was wird Ihnen denn in einer Sendung wie der meinigen an falschen Tatsachen vorgespiegelt?»
«Alles. Ihre Kandidaten sind nicht echt, die Fälle erfunden und aufgebauscht, Ihre Experten getürkt und Ihre Ratschläge, ich bitte Sie, das glauben Sie doch selbst nicht.»
«So, und warum nicht?», sagte sie lauter als beabsichtigt.
«Psychologie, erstes Semester.»
«A ja. Aber Sie und Ihr Theater, da hat man die Weisheit mit Löffeln gefressen.»
«Auf jeden Fall verschluckt man sich nicht an Quoten», sagte die Strauß und lachte. Lauthals und mit offenem Mund. Der Grobian vom Nebentisch feixte ebenfalls. Offensichtlich genoss ihr Streit mittlerweile die Aufmerksamkeit des halben Speisewagens.
Die Reihe makelloser Zähne schockierte sie. Eine dieser blöden Nichtraucherinnen. Auch auf ein Make-up schien die Theatertussi verzichten zu können. Aber jung war sie nicht mehr. Die Falten am Hals, vierzig musste sie längst gewesen sein.