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Diese Dinge hat Miló von seinen italienischen Freunden erfahren, und ab und zu denkt er daran. Jetzt in dem neuen Gefängnis wurde die Umfassungsmauer durch Stacheldraht ersetzt: eine moderne Strafanstalt in der Orbeebene. Ein Schandmal.
«Er war in Bochuz» ist ein Satz, der dich für immer brandmarkt.
In seiner Zelle eingeschlossen, wird Miló wieder zum Kind: In der Zweizimmerwohnung an der Place Orientale hat er sich nach den Vorhaltungen seiner Mutter hinter dem Vorhang versteckt. Er will nicht herauskommen, lauscht im Dunkeln dem Stundenschlag der großen Turmuhr. Er hört sein Herz klopfen, der vaterlose kleine Fuchs … Er hat mit sich selbst gewettet: das Dunkel aushalten. Keinen Vater zu haben, ist besser, so kannst du ihn dir ausdenken, wie du willst. Ein Vater mit Schnauzbart, der mit mir auf dem See Boot fährt, meine Hand in seiner hält, mir beibringt, flache Steinchen über die Wellen hüpfen zu lassen …
Eines Tages trottet er nach der Schule mit seinem Klassenkameraden dahin. Am Seeufer bleiben sie nachdenklich stehen: