Читать книгу Miló. Erzählungen онлайн
14 страница из 54
Jetzt in der Zelle erscheint ihm vor dem Einschlafen Anny. Mädchen gefallen ihm. Ihre Arme sind weich. Sie lächeln wie das Wasser im Wald: Man hört es fließen, und dann sieht man es, dieses Wasser. So ist es, wenn die Mädchen lächeln. Wenn sie dir in die Augen schauen. Das Wasser glitzert auf den Kieseln im Bachbett der Veveyse, und Anny zieht lächelnd ihre Bluse aus.
In Bochuz kennt man nach einer Weile die Geschichten aller anderen, wenn man in den Werkstätten oder auf den Feldern arbeitet. Miló sieht sich um: Wer mögen diese Männer sein, die hier hinter Gittern leben? Diese Mäuse in der Falle?
Der hier ist ein Alkoholiker, den seine Frau betrogen hat, er hat das Haus angezündet und zehn Jahre bekommen. Der dagegen hat mit dem Ordonnanzgewehr geschossen und auf dem Dorfplatz zwei Leute umgebracht. Der andere, der ins Leere starrt, lebte in Lausanne, Rue du Pré, mit drei Brüdern und vier Schwestern, er hat früh angefangen, nachts auszureißen, mit elf Jahren war er schon im Erziehungsheim. Dann ist da noch der Einbrecher, der das Geschäft seines Arbeitgebers ausgeraubt hat.