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«Die Herrschaften, die sich christlich nennen und mit ihrem Verhalten wegen drei Centimes ihr Paradies verspielen …»
Er sagte zu den Arbeitern:
«Lernt euer Handwerk gut. Wenn ihr euch unentbehrlich macht, könnt ihr den Bossen die Stirn bieten.»
Doch diese setzten die «trockene Guillotine» ein, das heißt, sie vereinbarten, keine Arbeiter zu beschäftigen, die Gewerkschaftsmitglieder waren.
Milós bester Freund war Amedeo, ein vor dem Faschismus geflüchteter Maurer aus dem Piemont. Arbeitslos geworden, half er hier und da aus, ernährte sich von den Abfällen der Restaurants, manchmal auch von streunenden Katzen. Man nannte ihn «den wandernden Juden». Sie trafen sich oft, und Miló lauschte seinen Geschichten.
In Genf lebten zu der Zeit mehr als zweitausend Juden, Georges Oltramare hasste sie und hetzte auf den Kundgebungen gegen die geizigen Besitzer der Kaufhäuser der Stadt: «Die Verantwortlichen für die Oktoberrevolution in Russland sind alle Juden … Sie sind nicht einfach Bürger wie alle anderen, die Juden, sondern Terroristen, Zerstörer der Mittelklasse!»