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Nun bringen die Wellen seine Mutter. Sie ist aus der Fabrik zurückgekehrt, Miló geht pfeifend Brot holen, und es gefällt ihm, hinter dem Mann mit dem Stab herzugehen, der auf der Straße die Gaslampen anzündet. Dann erscheinen in der Brandung die kleinen Dinge des Alltags, die großen Schuhe, mit Stroh gepolstert, um die Füße warmzuhalten, die Frau, die ihm fürs Einkaufen zwei Franken gibt, das Räuber-und-Gendarm-Spielen auf der Gasse. Die Grande Place, der Herbstmarkt mit Rindern, Schweinen und Ziegen, Schießbuden, Karussellen, Marroniverkäufern zwischen den Säulen der Markthalle La Grenette, dem Duft nach gebrannten Mandeln und Lebkuchenherzen … Die Geschichten des Lehrers: Napoleon mit dem goldbetressten Zweispitz auf dem Kopf und dem Säbel an der Seite lässt die Männer auf dem Platz Revue passieren, bevor er zum Großen St. Bernhard aufbricht: Er reitet auf einer Berberstute, ist so groß wie die Welt, und ein Adler leitet ihn bei seinen Eroberungen.

Früh hatte er den Ungehorsam entdeckt, der Junge. Statt in die Schule zu gehen, sah er den Fischern am Bootssteg zu und betrachtete die in der Metzgerei an Haken aufgehängten Tierleichen. Einmal war er der Straßenbahn mit der Reklame für Suchard-Schokolade in der Rue de Lausanne bis zum Bahnhofsplatz gefolgt, wo die Wagen der Hotels halten, und hatte sich bis zu der großen Aufschrift Hôtel de Vévey vorgewagt. Auf dem Rückweg war er vor dem Pavillon stehengeblieben, wo am 1. August die Fan­fare spielt und lebende Bilder mit der weißgekleideten Mamma Helvetia inszeniert werden.

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