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Da läutete der Küster Maurilio mit einer alten Hausschelle. Er stand hinter dem Tisch, auf welchem die Gaben ausgelegt waren, und begann die Versteigerung. Die vier Italiener waren am eifrigsten dabei. Zuerst schaute man ihnen verwundert zu, wie sie sich überboten, doch dann steckte ihr Beispiel an und bald war unter Lärm und Gelächter eine wilde Steigerung im Gang. Der Brauch wollte, dass die erlangten Gegenstände nicht behalten, sondern gleich weiterverschenkt werden müssen. Da die Männer das Geld hatten und steigern konnten, wurden die Mädchen und Frauen beschenkt. Sie standen beladen mit Dingen und glücklich neben ihren Männern.

Maurilio holte die Hühner auf den Tisch. Sie waren bis jetzt im Schatten darunter gestanden, jedes in einem kleinen breitsprossigen Korb. Eine junge weiße Henne wurde ausgeboten. Renzo wollte sie haben. Er steigerte verbissen und sie fiel ihm um sechs Franken zu. Er nahm den Korb vom Tisch weg und schaute hinein. Doch im Überschwang seines Gefühls reichte er ihn so­fort wieder Maurilio, er spende die junge Henne nochmals der heiligen Jungfrau. Maurilio bot sie wieder aus und wieder begann ein heftiges Wettsteigern um sie. Renzo gab nicht nach, bis die Henne ihm ein zweites Mal zufiel. Er jubelte, berauscht von einem Glück, das er wohl schwerlich hätte genauer benennen können. Und doch, vermutlich war er seiner Regungen nicht so unbewusst, dass er himmlische und irdische Sterne verwechselt hätte. Jedenfalls sah die Sciora später, als die Versteigerung zu Ende war und sich alles verlief, dass der Korb mit der jungen Henne an Stellas Arm hing.

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