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«Das ist doch nicht unmöglich», meinte die Sciora, «es ist auch nicht unnatürlich, wenn ein Mädchen etwas anderes sehen will als Dorf und Berge.» Und sie fragte Stella, ob sie in die Stadt kommen möchte. Sie wüsste ihr eine Möglichkeit. In dem Ge­schäft, das Teppiche bestelle, suche man eine hübsche Weberin, die gewillt wäre, im Schaufenster zu weben, damit die Leute sehen, was Weben sei. Ob ihr das nicht gefallen würde? Stellas Au­gen leuchteten auf. Sie nahm die Hand der Sciora und drückte sie ungeschickt und leidenschaftlich. «Ich könnte Ihnen nicht genug danken, wenn Sie mir helfen würden, ein wenig in die Stadt zu kommen. Ich habe ja noch nichts kennengelernt.» Sie lachte und die Sciora war verblüfft zu sehen, wie schön das Mädchen war, wenn es lachte. Bis jetzt hatte sie Stella nur ernst gesehen, kaum ein Lächeln war über ihr Gesicht geflogen.

«Und der Vater?», fragte die Sciora. Stellas Gesicht erlosch. «Er wird nichts dagegen haben können, er ist ja nur gegen die Heiraten. Ich bin erwachsen, ich kann mein Brot verdienen, wenn man mir zu einer Stelle verhilft. Was kann er dagegen haben?», sprach sie sich zu.

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