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Ich weiß es auch nicht, will ich antworten, doch er ist schon weg. Irgendetwas muss man ja machen, die Rechnungen zahlen sich nicht von allein.

Als ich den Vorhang etwas zur Seite ziehe, um aus dem Fenster zu schauen, leuchten die ersten Lichter auf der Brücke zu meiner Linken und auch auf der Brücke rechts vom Museum.

Zwischen den kahlen Ästen fließt leise die Aare, die man von hier aus nur im Winter sehen kann. Die dunklen Bäume zeigen sich nackt, erst jetzt zeigt sich ihr verletzliches Gerüst, das im Sommer hinter dem dichten Grün verborgen liegt.

Es ist, als würden die Bäume miteinander tanzen, so langsam, dass mein Auge ihre Bewegungen verpasst, sie bewegen sich genau dann, wenn ich blinzle. Vielleicht blinzeln wir auch nur, damit wir nicht alles sehen müssen.

Nikola arbeitet nur an Wochenenden und Feiertagen im Museum, an diesen Tagen verdient man mehr. Er spielt Gitarre in verschiedenen Bands, seine Eltern bezahlen sein Studium in Kunstgeschichte, die Wohnung auch, nur seine Versicherungen und den Rest muss er selbst bezahlen. Ich beneide Nikola um seine Sorglosigkeit. Mein Geld reicht knapp für die Miete, die ich mit Manuel teile. Im Museum kann ich nicht täglich arbeiten, die Arbeit ist schlecht ­bezahlt. Manuel verdient mit seiner Vierzigprozentanstellung als Assistent in der Universität weniger als ich.

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