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Ich ziehe mir nach der Arbeit die Jacke an, so langsam, bis alle anderen gegangen sind, und schaue lange das Poster mit dem Palmenstrand an. Nichts bewegt sich, nur meine Augen.

Auf der Straße, die zum Bahnhof führt, drehe ich mich noch einmal um, lese den Satz, der in Neonschrift an der Fassade des Museums leuchtet.

VEDO DOVE DEVO.

Ich sehe, wo ich muss, übersetzt Google.

Das unsichtbare Sehen, sagt Manuel, der mich abgeholt hat, er hasst die Kälte, bleibt auf keinen Fall stehen, wenn er nicht muss. Er will sich keine Winterjacke kaufen, seine grüne Lederjacke trägt er das ganze Jahr über und zittert darunter.

Hör auf, mich zu belehren, sage ich, das nervt.

Ich mochte die Kälte schon immer lieber als die Wärme, der man ausgesetzt ist.

Manuel erzählt mir im Bett liegend ausführlich vom Tag bei seiner Familie, und ich bin froh, nicht dort gewesen zu sein.

Manchmal, sagt Manuel, war es ganz still, sodass es un­an­genehm wurde. Alle fragten nach dir.

Irgendwann schläft Manuel ein, und ich gehe spazieren.

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