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Nichts, sage ich, wie immer, ich bin im Museum und kann jetzt nicht sprechen, es geht mir gut. Manuel geht es auch gut.

Es schneie auf Babas Grab, sie käme fast nicht durch den Friedhof. Das Gebüsch auf dem Weg sei schon hoch genug, dann noch der Schnee.

Jeden Freitag bringt Anne Baba Blumen, die weit weg wachsen, sie betet im weißen Kopftuch, das ihre grau gewordenen Locken verdeckt, in einer Sprache, die sie nicht spricht.

Anne kniet auf den Boden, sie berührt den Grabstein, ihre Tränen sickern durch die Erde, landen eine nach dem anderen auf Babas Gesicht, so stelle ich mir vor.

Ich fühle mich einsam, will ich Anne sagen und schweige.

Schritte sind zu hören, ich wecke Nikola, der sich reckt und streckt, als läge er im weichen Bett. Nikola wartet nicht, auch nicht auf etwas Besseres.

Wie lange habe ich geschlafen?, fragt er.

Diese Scheißarbeit, sagt Nikola, ohne eine Antwort zu erwarten, stößt beim Aufstehen mit seinem Kopf an die Treppe, geht weiter, als hätte ich es nicht gesehen.

Was wollen wir hier eigentlich?, fragt er, während er sich den Kopf reibt.

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