Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

78 страница из 162

Der nackte Frauenarm …

Als er Elsies nackten Arm über den Bettrand hängen sah – das Erste, was er erblickte, als er das letzte Mal in ihr Zimmer trat –, wusste er Bescheid. Sie würde nie mehr erwachen. Sie würde aus dem Koma direkt ins andere, ins ferne Land wechseln. Wie konnte er das an ihrem über den Bettrand hängenden Arm erkennen? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er es sofort und mit erschreckender Klarheit erkannte. War es dieses schwer fassbare Leuchten, das in den letzten Stunden ihren ganzen Körper umgab? Dreizehn Monate, drei Tage und sieben Stunden dauerte bis zu diesem Zeitpunkt ihr Koma. Seit einem Jahr lebte er wie betäubt in seiner Wohnung am See, die er nach den Ereignissen im Eiskeller bezogen hatte. Er konnte nicht alleine im Haus von Elsie leben, die Kinder waren ja sofort zu Ruth und Karl gezogen. Nach Elsies wahrscheinlichem Tod würden sie die Kinder adoptieren. Er, Tanner, verließ das große Haus am See, dessen obersten Stock er bewohnte, nur dann, wenn er seine stumme Geliebte im Spital besuchte. Sie, Elsie, sie war jetzt plötzlich zum Dornröschen geworden. Und er konnte sie nicht aufwecken. Er war offenbar nicht der Prinz, der über diese Fähigkeit verfügte. So vergrub er sich in dem alten Haus, spielte Tag für Tag stundenlang sinnloses Zeug auf dem alten Flügel, den der Hausbesitzer im unbewohnten Parterre des Hauses hatte stehen lassen.

Правообладателям