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Die Mutter sagt: «Ich brauche Menschen; solche, die wie Mauern um mich stehen, und andere, die wie offene Türen sind.» Catalina braucht nur sich; Menschen sind fremd und machen Angst. Die getrocknete Muränenhaut über der Tür klappert im Wind und klingelt leise; Onkel Manuel hat ein Glöckchen an ihr befestigt. Onkel Manuel hat ein kleines und ein großes Ohr; er bedeutet für Catalina Härte und eine wilde, rohe Lustigkeit. Manchmal sehnt sie sich nach Weichheit und Zärtlichkeit; besonders dann, wenn unverhofft Traurigkeit über sie fällt wie eine finstere Masse, in der sie zu ersticken droht. Immer waren nur ältere Menschen («vom Leben gezeichnete», wie ihre Freundin Maria sich ausdrückt) um Catalina; nie war sie mit unbeschwerten, jüngeren Spielgefähr­ten zusammen. Ihr Bruder und ihre Schwester sind schon vor einiger Zeit wieder in die Stadt im Norden zurückgereist, wo sie arbeiten; sie haben der Mutter ein wenig Geld geschickt, doch die Mutter brauchte sofort ein neues Kleid, einen Hut und anderes mehr; falls Mutter keinen Liebhaber findet, müssen auch sie bald abreisen; es ist nicht mehr viel Geld da. Die Mutter arbeitet nicht und Catalina besucht keine Schule: «Sie ist viel zu dumm dazu», erklärt die Mutter.

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