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Sie war von jenseits des Gotthards gekommen, um sich da­bei zu ertappen, wie sie in der Halle des Palazzo, im Blitz einer Pause, Jahre der Abwesenheit, umgekehrte Erinnerungen, erneuerte Generationen erkundete. Bei ihrer Rückkehr würde sie ganz genau bezeugen können, dass die Anwältin M. um zehn Uhr zehn, dass der Ingenieur S., dass ein Lebewohl mit der Hand: etwas anderes als die Verschmutzung des Sees. Eine Überlebende? Sie spürte die Kräuselungen, die Rollbrandung, die Knochen des Sees in sich, auch sie hatte zum Abschied zurückgewunken mit der Hand des Einverständnisses mit ihnen, in angeborener Verschwörung, verschworen geboren.

Aber das Programm des Konzerts? Möglich, dass kein junges Talent das Schmachten der Violinen wiederholte oder die Starrköpfigkeit der Trompeten, möglich, dass keiner die Qual Schuberts, die wehmütige Fröhlichkeit ­Mo­zarts nachempfand?

Die Streicher waren sicher schon dabei, Schnörkel in den Saal zu spritzen, im Wettstreit mit den Blasinstrumenten, mit dem Gehuste, mit dem Geräusch derer, die wieder herein­kamen. Die Zuhörer, die Bewohner des Sees schienen tatsächlich von einem inneren Luftstrom verschluckt zu werden, nach und nach verschwanden sie. Sollte auch sie sich anschliessen?

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