Читать книгу Ein Bruder lebenslänglich. Vom Leben mit einem behinderten Geschwister онлайн

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Der Bruder war nun sechs Jahre alt. Wir fanden es an der Zeit, dass er lernte, kleine Botengänge auszuführen. Zuerst ging er zu­sam­men mit seiner kleinen Schwester zum Einkaufen. Wir älteren Schwestern schlichen wie Detektive hinter den beiden her. Sie machten ihre Sache gut.

Dann schickten wir den Bruder alleine mit einem Einkaufszettel los. Er machte das gerne, beeilte sich immer sehr und kam dann ausser Atem nach Hause.

Als ich an einem Freitagnachmittag von der Schule nach Hause kam, erwartete mich eine besorgte Mutter. Der Bruder war noch nicht von seiner Einkaufstour zurück. Ich wurde auf die Suche geschickt.

Der Bruder war wohl in den verschiedenen Geschäften vorbeigekommen und hatte seine Einkäufe getätigt, wurde mir versichert, doch nirgends fand sich eine Spur von ihm. Erfolglos kehrte ich nach Hause zurück.

Inzwischen hatte sich der Suchtrupp vergrössert. Nicht nur die älteren Geschwister machten mit, Freunde, Verwandte und Bekannte halfen – mittlerweile war die ganze Nachbarschaft unterwegs. Die Polizei war auch benachrichtigt.

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