Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

13 страница из 64

Der Austausch zwischen den beiden Männern über ihre Erfahrungen beim Schreiben von Kriminalgeschichten verläuft so angeregt, dass Glauser in einem Anfall von Größenwahn ruft – auch später, wenn er an diesen Augenblick dachte, blieb ihm unverständlich, was in ihn gefahren war, vielleicht wirkte das Mo nach –, er ruft: Man müsste das mal an einem Fall ausprobieren!

Simenon schaut auf.

Sie meinen, konkret an einer Geschichte anwenden? An einem Fall, den wir beide gerade hier und jetzt erfinden? Ge­meinsam erfinden? Ihre Vorstellungen und meine, meine Er­fah­rungen und Ihre. Ihre Einfälle, meine Ideen …

Verstohlen riskiert Glauser einen Blick zu Simenon hinüber, das kann der wohl nicht ernst meinen. Dem jedoch gefällt die Idee so außerordentlich, dass er Glauser auf die magere Schulter klopft, welch ein Ritterschlag!, und bevor der sich fassen kann, legt Simenon los:

Wir lassen unseren Fall gleich hier vor Ort spielen, im Hôtel de la Plage in Saint-Jean-de-Monts. Das mache er oft. Er reise sehr viel und siedle die Handlung seiner Romane gerne an den Orten an, die er besucht hat, so kenne er die Umgebung, das Mi­lieu, habe die Luft dort eingeatmet. Noch nie habe er ein Milieu erfunden, eine Atmosphäre wie die Kritiker sagen.

Правообладателям