Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

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Simenon bricht plötzlich ab. Er starrt mit zusammengezogenen Augenbrauen aufs Meer, die Hände in den Taschen seiner hellgrauen Flanellhose vergraben, die Pfeife im Mundwinkel festgebissen.

Der vermaledeite Mai­gret hat ihn wieder erwischt! Gibt keine Ruhe, obwohl er vor vier Jahren dafür gesorgt hat, dass es mit Mai­grets Karriere zu Ende war. Er hat ihn von den Vortei­len der vorzeitigen Pensionierung überzeugt, ihm ein hübsches Landhaus in der Nähe von Orleans erfunden, am Ufer der Loire, in Meung-sur-Loire, geruhsames Landleben mit Mada­me Mai­gret, Gartenarbeit, Rosen, Tomaten, Kohlköpfe … was will man mehr.

Glauser wundert sich über Simenons plötzliches Schweigen, dann versteht er. Er weiß, dass Simenon die erfolgreiche Mai­gret-Reihe beendet hat. Manchmal verhindert genau der Erfolg, dass man sich als Schriftsteller weiter entwickeln kann.

Glauser seufzt. Auch er, bei Weitem nicht so bekannt wie der Schöpfer der Mai­gret-Romane, ist nach zwei Studer-Romanen bereits der Gefangene seiner Figur und des Publikums. Er hockt in der Studer-Falle.

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