Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Schon damals betrieben die Talbewohner Landwirtschaft, sie hielten sich Schafe, Kühe und Ziegen, der See war umsäumt von saftigen Wiesen und fruchtbaren Feldern, die bis hinab ans glasklare Wasser reichten und die Menschen mit ihrem Ertrag reich und zufrieden leben liessen. Dabei waren der See und die Bäche reich an Fischen, die Wälder boten Wild im Überfluss. Doch das sollte sich plötzlich ändern. Eines schönen Tages stieg Sankt Beat, der Glaubensbote aus dem fernen Irland, vom Brünig her ins liebliche Tal hinab. Seit vielen Jahren schon hatte er im Haslital die Lehre des Christentums verbreitet und viele Heiden dort zum wahren Glauben bekehrt. Nun war er schon fast ein Greis, mühsam fiel ihm der weite Weg von seiner Behausung in der Höhle am Thunersee bis hierher an diesen Ort, wo er Labsal und Erfrischung zu finden hoffte. Doch erst wollte er dem Volke Gottes Wort verkünden, drüben auf dem Inselchen in ihrem heiligen Hain wollte er predigen und Zeugnis ablegen vom Leben Christi und seiner Erlösung. Als er nun in die Siedlung kam und am Ufer des Sees einen Fischer antraf, bat er ihn, er möge ihn doch übersetzen in seinem Kahn, aufs Inselchen zum Götzenhain. Die Dorfbewohner aber, die seine Bitte mit anhörten, rotteten sich zusammen, sie weigerten sich sogar, dem Fremdling Gastrecht zu gewähren, sie piesackten den Glaubensboten, bewarfen ihn mit stinkenden toten Fischen, Steinen und Exkrementen so lange, bis er die Flucht ergriff und umkehrte, zurück den Berg hinauf, dem Brünig zu.

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