Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Die Ansiedlung in einer Senke unter der Fluh auf dem Kaiserstuhl, wo wir wohnten, hiess «das Loch». Folglich lag es auf der Hand, dass die Bewohner, wie es hier üblich war, als Zunamen den des «Heimets» trugen, wir waren, seit Generationen wohl, die «Lochers». Der Ätti wurde «dr Lochhänsel» genannt, hiess er doch auch Johannes, Hannes oder Hans, wie mein Vater, der war der «Lochhans» und ich der «Lochhansi». Dass die Häuser, Scheunen und Hütten im Loch standen, hatte wohl seine Bewandtnis in der geografischen Lage der Ansiedlung, sie lag nordseits des Lungern­sees im Schatten der Schynbergfluh, war also schattenhalb, selbst im Hochsommer fiel die Besonnung erst im Lauf des Morgens ein, da die hohe Felswand gegen Sonnenaufgang aufragte.

Dafür genossen wir am Abend lange Sonnenschein, am längsten wohl im ganzen Tal, da das Gebirge auf der west­lichen Talseite nicht schroff aufragend, sondern eher hügelig war, so wie man es in den Voralpen oft antrifft. Der Kaiserstuhl wurde die felsige Schranke oder Aufschüttung genannt, die den Lungernsee gegen Norden hin wie eine natürliche Staumauer abschliesst und am Auslaufen ins Unterland hindert. Warum der Kaiserstuhl so heisst, konnte mir nie jemand erklären. Mein Vater meinte dazu, vielleicht entspringe der Name dem Umstand, dass auch der Kaiser, als er einmal über den Brünig zog, mal aus der Hose musste oder aber dorthin, wohin auch der Kaiser zu Fuss hingeht.

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