Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Mutter Beffa war selten zu sehen, sie arbeitete in der «Hüetlifabrik» im Kantonshauptort, wo von den Frauen Strohhüte hergestellt wurden. Der Vater zog als Maurer von Baustelle zu Baustelle, auch ihn bemerkte man nur am Wochenende, wenn er bei schönem Wetter mit seiner Familie vor dem Haus unter dem Kirschbaum sass und ihre Gesänge auf seiner Okarina begleitete.

Gesungen wurde viel dort drüben, meistens war dann auch Besuch da. Ich fand die Lieder wunderschön, so schön wurde nicht einmal in der Kirche gesungen. Mein Vater, der etwas Italienisch sprach, sagte dann, es seien Sozialisten- oder Kommunistenlieder, also mit Kirche hätten die auf alle Fälle nichts zu tun. Meine Mutter spuckte dann hinter sich aus und machte das Zeichen, das vor dem bösen Blick beschützen sollte. Oft hörte ich sie den Ätti schelten, weil er das Haus den Beffas vermietet hatte. Der aber pfiff durch seine Zahnlücken und hatte auf diesem Ohr überhaupt kein Musikgehör. Zu mir sagte er dann, das sei doch alles dummes Weibergeschwätz, was da über die Nonna Beffa umging. Dabei spuckte er seinen Tabakpriem zielgenau in den Katzenteller, eine Angewohnheit, die meine Mutter schrecklich ärgerte.

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