Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Wie dem auch sei: Kaiserstuhl heisst heute noch die kleine Bahnstation an der Brüniglinie zwischen Luzern und Interlaken-Ost, wo aber schon lange kein Stationsvorstand mehr existiert, genauso wenig, wie noch ein Kaplan im Kaplaneihaus sitzt oder im Schulhaus den Kindern das Lesen, Rechnen und Schreiben beigebracht wird. Ob der Postschalter dem Bahnhof direkt gegenüber noch bedient ist, weiss ich nicht.

Übrigens heisst die Post Bürglen, wie auch der Weiler, zu dem die Fraktion Kaiserstuhl gehört. Bürglen aber gehört politisch zur Gemeinde Lungern. «Wir Bürgler sind nur Biisäss», was so viel wie Menschen zweiter Klasse bedeutet, das sagte mein Vater immer wieder, wenn er frustriert feststellen musste, dass einer seiner Vorstösse von der Gemeindeversammlung mit grossem Mehr verworfen wurde. Was er aber trotz allem schaffte, war die neue Wasserversorgung für die Bürgler, auf die er persönlich sehr stolz war und die jedem Haushalt in Zukunft sauberes Trinkwasser garantierte.

Die Landschaft um den Lungernsee ist an sich recht lieblich, nach Norden zu öffnet sich der Kessel und gibt den Blick frei auf den Sarnersee und das Tal der Sarneraa, in der Ferne der Pilatusberg und das Stanserhorn. Südseitig wird das Tal abgeschlossen durch den wuchtigen Riegel des Brünig, während dahinter die Firne der Wetterhorngruppe in den Himmel ragen und zur rechten Hand der urchige Kopf des Wilerhorns das Panorama abschliesst.

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