Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
36 страница из 62
Die Obwaldner Schriftstellerin Rosalia Küchler-Ming, ursprünglich aus Lungern stammend und Tochter des Landammanns und Landarztes Dr. Peter Anton Ming, beschrieb in den Zwanzigerjahren des letzen Jahrhunderts die rührige Geschichte des Tales und der Talleute von Lungern und ihres Sees in einer Trilogie, die ich selbst als junger Spund noch gelesen habe, die aber gegenwärtig nicht mehr erhältlich ist. Hatte die Entwicklung doch meinem Grossvater und seiner Sage teilweise rechtgegeben, im neunzehnten Jahrhundert nämlich entbrannte um diesen See im Tal ein gehässiges Seilziehen, das sich im Laufe der Zeit fast zu einem währschaften Krieg entwickelte, da einige zwecks Landzuwachs und Ausbreitung ihrer Besitzstände eine Absenkung des Seespiegels anstrebten. Waren in diesem Hochtal doch gutes Weideland eine Rarität und höher gelegene Nutzflächen oft nur schwer zugänglich. So lag es auf der Hand, dass die Talgemeinschaft ein Durchstossen des Kaiserstuhls ins Auge fasste, um so den See abzusenken.