Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Nun kann man über das Lungernseeprojekt, über Sinn oder Nutzen der damaligen Entscheidungen und Beschlüsse, über die Lungerer und ihre Politiker denken, wie man will, doch eines muss man zugeben: Der Stausee war, ist und bleibt ein wahrer Segen für das Tal. In weiser Voraussicht haben die Talleute von Lungern ihren See weder verkauft, noch an die CKW abgetreten. Sie haben die Nutzungsrechte nur verpachtet, für eine gewisse Zeit, irgendwann gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts war die Pacht dann abgelaufen, und die Gemeinde konnte Anlage und Nutzung in eigener Regie weiterführen oder den Pachtvertrag erneuern. Aus dem Geld, das sie für ihren Stausee einkassierten, haben sie ein neues Schulhaus gebaut mit einer modernen Infrastruktur, mit Wohnungen für das Lehrpersonal und mit einer grossen Turnhalle, wo sogar, wenigstens noch zu meiner Zeit, alljährlich um die Fasnachtszeit vortreffliches Volkstheater gespielt wurde.
Das Wichtigste aber war die Gründung einer Sekundarschule und die Anstellung eines guten Lehrers, eine Errungenschaft, wovon auch ich selber später noch profitieren sollte. Gleichzeitig wurden auch die armen «Biisäss» nicht vergessen, Bürglen bekam ein neues Schulhaus mit Zentralheizung und Wohnräumen für die Lehrschwestern. Dort wurden mir dann von mehr oder weniger gütigen Menzinger Klosterfrauen die Grundbegriffe der Bildung beigebracht, die Religion, das Lesen, Schreiben und ein wenig Rechnen.