Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Ab und zu wurden auch «Fremde», wie man Touristen oder Globetrotter hier nannte, mit den Mulis über den Brünig «gebastet», Engländer meistens oder Deutsche, die die Schweiz bereisten. Es war dies eine einträgliche Beschäftigung, leichte Arbeit, ein guter Nebenverdienst. Die alte Brünigstrasse führte nämlich direkt am «Alpenblick» vorbei, nach Norden über die Sommerweid, dann «nidsi» ins Unterland und nach Süden über den Kaiserstuhl «obsi» dem See entlang nach Obsee und Lungern-Dorf, von wo sie dann in vielen Kehren den Berg hinauf dem Brünig zustrebte. Doch nun gab es auf einmal eine neue Kantonsstrasse, und eine Eisenbahn über den Brünig wurde auch gebaut, die Säumer und Träger waren nicht mehr nötig. Auch Kutschen fuhren keine mehr den Pass hinauf, Sattler, Karrer und Wagner wurden arbeitslos.
Ättis Vater hatte mit dem Italienhandel, seiner Säumerei und Landwirtschaft noch gutes Geld verdient. Seinen zwei Söhnen Hans und Jost sicherte der Bauernhof auf dem Kaiserstuhl ein gutes und sicheres Auskommen. Ein anderer Sohn war nach Ost-Preussen ausgewandert und dort bei einer Messerstecherei umgekommen, einer hatte sich in die Dienste des Königs der zwei Sizilien begeben, von dem hatte man schon lange nichts mehr gehört.