Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Voll Bitterkeit erzählte dann mein Vater oft von dieser Zeit seiner Jugend, seinen Erfahrungen in diesem Haus voller Kinder, wo stets die Älteren die Jüngeren erzogen und auf die Kleinen aufpassen mussten, wo die Kleider und Schuhe von einem zum nächsten übergingen und wo die Säuglinge, auf ein Tannenbrett mit Loch fixiert und völlig eingewickelt, sodass sie nur noch Kopf und Arme bewegen konnten, an der Kammerwand am «Toggelizapfen» hingen, oft die längste Zeit kreischend und krähend. Kam dann der Erzeuger, meistens zu einem Festtag oder auf ein Wochenende, mal nach Hause, war Feiern angesagt, hatte doch die Mutter die ganze Woche zuvor die Milch säuberlich abgerahmt und die Nidel aufgehoben. Dann wurde ein Lebkuchen gebacken, Anken und Schnitz kamen auf den Tisch, frisches Brot, Nüsse und Honig, Käse wurde am Feuer gebraten und Cheli getrunken. Die Nidel wurde steif geschlagen und Freunde oder Nachbarn geladen, es wurde gejodelt, gesungen, musiziert und getanzt. Bald wurden die Kinder auf ihre Kammern gescheucht, der Säugling auf seinem Brett einfach unters Ehebett geschoben.

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