Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Es muss dies eine lustige Gesellschaft gewesen sein, diese drei Hansen aus der Innerschweiz, allen voran Sagihans, «der Zulu», wie ihn seine Kameraden wegen des wilden Lockenkopfs gern nannten, die einmal sogar selbdritt auf Vaters Töff durch die Stadt rasten, wo sie von Polizisten aufgehalten und verfolgt, mit der ganzen Bagage eine steile Treppe hinunterholperten, um dem polizeilichen Zugriff zu entkommen.
Vater verbrachte seine Freizeit gern im «Volkshaus» oder in der «Eintracht», wo er sich für gewerkschaftliche Anliegen und «linke» Ideen begeistern liess. Seine Freunde waren Arbeiter wie er, einige von ihnen wanderten dann sogar in das neue «Arbeiterparadies», die Sowjetunion, aus, um dort beim Aufbau der antikapitalistischen Gesellschaft mitzuhelfen. Andere blieben ihm noch viele Jahre lang verbunden, oft besuchten sie uns auf dem Kaiserstuhl, halfen beim Heuen oder bei der Ernte mit oder verbrachten in unserem Haus einige Ferientage mit ihren Familien. Erinnern kann ich mich noch gut an die Familie Zöbeli mit ihrem Sohn Dölfi aus der Bäckerstrasse im Kreis Cheib, an den gemütlichen Herrn Demuth, der aussah wie ein Kranzschwinger, und an den lustigen Herrn Stierli, der stets für jeden Schabernack zu begeistern war.