Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Elisabeth, Elisi, hiess die Auserwählte, ihr Vater war schon früh auf dem Berg umgekommen, derweil ihre Mutter sich nach seinem Tod in eine Krankheit flüchtete und jahrelang das Bett hütete. Als junge Frau, die zweitälteste Tochter der Familie, begann sie in Kerns eine Lehre als Schneiderin. Doch infolge der Krankheit ihrer Mutter musste sie diese vorzeitig abbrechen, sie wurde zu Hause gebraucht, waren da doch noch jüngere Geschwister zu versorgen. Später konnte sie sich dann zur Hauspflegerin ausbilden lassen, in der Folge absolvierte sie noch einen Hebammenkurs und arbeitete in verschiedenen Privathaushalten. Inzwischen war sie bereits vierundreissig Jahre alt, auch Hans war nicht mehr der Jüngste, ging er doch gegen die vierzig. Ihren Traum, einmal zu heiraten, eine Familie zu gründen und einen eigenen Bauernhof zu besitzen und zu bewirtschaften, hatte Elisi schon längst aufgegeben. Mit Hans bot sich ihr die Gelegenheit nun doch noch. Auch für ihn war das die beste Lösung für alle seine Probleme, die Sorge für den alten Vater, die Arbeit auf dem Hof konnte er so an seine Frau delegieren. Eigentlich war sie ihm zwar ein bisschen zu ernst, zu fromm und gottesfürchtig, doch, so dachte er, das würde sich wohl mit der Zeit geben.