Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Vater hatte seine Lehrzeit als Zimmermann bei seinem Onkel Fanger in Wilen abgeschlossen. Inzwischen war auch Tante Karolin gestorben, waren die beiden Schwestern Sabina und Rosa auswärts verheiratet. Mit vereinten Kräften bauten nun die Brüder die obere Scheune, die das «doppelte Fineli» in ihrem Wahnsinn abgebrannt hatte, wieder auf, schöner, grösser und moderner als die alte, mit einem überdeckten Tränkschopf, einer grossen Tenne und einem abgesonderten Strohgaden, wo zur Not auch mal ein Taglöhner oder Landarbeiter hausen konnte. Natürlich hätte der älteste der Locherbuben, mein Vater Hans, nun endlich heiraten sollen, eine allen genehme Braut wäre auch vorhanden gewesen, doch diese Sache kam nicht recht voran.
Anfang der Zwanzigerjahre besuchte mein Vater mit einem Kollegen aus der Militärdienstzeit eine Ausstellung von Autos und Motorrädern in Zürich. Nach Hause kam er dann mit einem nigelnagelneuen schweren Töff, den er sich mit seinem Ersparten gekauft hatte. Nun kam für ihn das Heiraten sowieso nicht mehr in Frage, schliesslich fehlten ihm dazu nun ganz schlicht die Mittel. Seine grosse Liebe galt seiner Harley-Davidson, im Laufe der Jahre sollten dann noch mehrere Lieben folgen, Motorräder auch, eine Triumph, eine Indiana und zuletzt noch eine BSA mit Seitenwagen.