Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Auch von heissen Tagen wusste Vater zu erzählen, als er und seine Brüder und Schwestern mit der Mutter schwitzend am Heuen waren, am Mähen, Wenden, Rechen und Eintragen, der Vater aber auf der Fluh, wo er sich hoch oben ein Bänklein gezimmert hatte, handörgelte und jauchzte. Das sei doch so schön, wenn harte Arbeit musikalisch begleitet werde, rechtfertigte er sein Tun und lachte nur, wenn ihm seine Söhne Vorhaltungen machten. Dabei wurde er immer von der Mutter unterstützt, bei der er sowieso alles nur recht machen konnte und die nie klagte, selbst wenn sie am schwersten zu tragen hatte, mit den vielen Schwangerschaften und Geburten, dazu noch die harte Arbeit im Haus und auf den Feldern.
Als Hans, mein Vater, nach der Rekrutenschule und der Grenzbesetzung, die er im Jura und im Tessin verbrachte, wieder nach Hause zurückkehrte, hatte sich nicht nur im Loch die Welt verändert. Im ganzen Land herrschte Krisenstimmung, eine heftige Grippewelle erschütterte die Schweiz, soziale Spannungen führten im Herbst 1918 zum Generalstreik.