Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Dreikäsehoch der ich war, mein weiches, weisses Körpergeschiebe fortbewegend wie ein vierbeiniges Amphibium, doch schnell und neugierig jeden Winkel, jeden Spalt erforschend, gelangte ich in einen Raum voll Sonnenlicht und süssen Duft. «O Jesses Gott, was machst du da?»

«Mas tu da», sagte ich, mit schwerer Zunge die ungewöhnlichen Vokale formend, indem ich meinen Fleischberg mühsam zu voller Grösse aufrichtete. Ich hielt mich fest am Zipfel des weissleinenen Tischtuchs, derweil die bunte Schnabelkanne mit Kaffee, die Tassen, Tellerchen und Krüglein in irrem Tanz ihr Gleichgewicht verloren und klirrend auf den Boden purzelten. «Mas tu da», gurgelte ich triumphierend und plumpste rücklings in den Scherbenhaufen.

«Was machst du da, Herrjehminee», schalt mich die Stimme, und Verzweiflung klang daraus, derweil die Weibsperson, die solches von sich gab, mit schwerem Leib sich dunkel vor die Sonne schob und zeterte, der Kaffee schwarze Flecken auf den Teppich zeichnete und Scherben knirschten, wo sie Schatten warf. Ich suchte erschrocken Zuflucht unter dem Tisch, hier in dämmriger Höhle zwischen den vier Beinen fühlte ich mich sicher und geborgen. Jetzt, hier, später auch und immer wieder, ein ganzes Leben lang.

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