Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Sonst kann ich mich an nichts erinnern. Ganz undeutlich noch an einen Tag, viel später schon, es kann im selben Jahr gewesen sein oder im nächsten. Ich befand mich auf einem Rummelplatz, um mich lauter Volk und viel Lärm. Ein junger Mann im dunklen Ledermantel hielt mich an der Hand, führte mich zwischen den Buden entlang, ich bekam etwas Süsses, Klebriges zum Schlecken. Im Gedränge roch es intensiv nach Gewürzen, nach Schweiss und müden Menschen.
Der Mann, eher ein Jüngling noch, hatte schmale, weisse Hände, er trug das Haar gescheitelt, mit viel Brillantine an den Kopf geklebt, es sah aus, als trüge er eine schwarze Kappe. Ein dünnes Oberlippenbärtchen klebte wie ein schwarzer Strich unter seiner Nase. Er war freundlich und sanft zu mir, wies hier- und dorthin, er zeigte mir all die bunten Bilder auf den Wagen und Marktständen, einen Papagei und einen Affen, die in einem Käfig hockten und mir leidtaten, weil sie eingeschlossen waren. Beide sahen sie traurig aus, ich begann zu weinen, weil niemand sie befreien wollte. Ich wurde wütend, stampfte mit den Füssen, riss mich los und rannte weg, kam aber nicht weit, wurde aufgehalten, eingefangen.