Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
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Ich weinte zwei Wochen lang, jeden Abend vor dem Einschlafen, bis die Müdigkeit und Erschöpfung meine Tränen versiegen liessen. Natürlich weinte ich nicht den ganzen Tag. Nur abends vor dem Einschlafen, wenn mich niemand sah.
Übrigens gab es zum Weinen gar keinen Grund, mal abgesehen von der Tatsache, dass ich meine Familie verloren hatte, meine Gespielen, dass ich nun auf einmal allein war. Dabei war ich ja gar nicht allein, ich hatte nun einfach eine neue Familie bekommen, doch das war mir damals noch gar nicht so bewusst. War Familie für mich bis anhin doch unsere kleine Lebensgemeinschaft mit Mama Früh und den Kindern, Schlupfchasper, Peterpfupf, Hansdampf und Jolifränzi, dann Meieli, die Freundin meiner ersten Kindertage.
Das alles kam mir dann jeweils am Abend in den Sinn, wenn ich ins Bett gebracht wurde, schlafen sollte, wenn die grosse Ruhe mich umgab in diesem Haus, wo nichts zu hören war als das Gemurmel aus der Küche, wo sie alle sassen und bei Most oder Kaffee Sachen besprachen, die mich nichts angingen.