Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн

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Als ich die Rinder und Kühe zum ersten Mal vor unserem Stubenfenster grasen sah, packte mich der Schrecken, so dass ich schnurstracks in die Küche floh und mich unter der Eckbank verkroch. Natürlich hatte ich schon vorher Kühe gesehen, von der Eisenbahn aus auf der Fahrt hierher, doch da waren sie nie so nahe, standen weit weg und grasten friedlich auf der Wiese. Doch hier schienen sie mir riesengross und furchterregend, die geblähten Leiber braun und massig. Die hornbewehrten Häupter drängten sich um einen Bottich, der voll Wasser direkt vor unserer Hauswand stand.

In der Küche sass ein Waldschrat, den sie alle Bini nannten, eigentlich hiess er Albin, von Zeit zu Zeit versorgte er das Vieh und half aus, wo er gerade gebraucht wurde. Er blies in den Milchkrug, wo sich ein dicker Nidelpelz gebildet hatte, schenkte sich dann Milch und Kaffee ein und lachte schallend. Meine Mutter röstete Kaffeebohnen, das ganze Haus stank danach, sie schalt mich und fand, ich solle mich doch nicht so anstellen, ich solle das Theater lassen. Scheinbar hatte niemand begriffen, warum ich mich unter dem Tisch verkroch. Joggeli, der Dackel, leistete mir Gesellschaft. Er stupste mich mit seiner feuchten Nase an, ich kraulte ihn hinter den schlappen Ohren und dachte nach.

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