Читать книгу Lochhansi oder Wie man böse Buben macht. Eine Kindheit aus der Innerschweiz онлайн
18 страница из 62
Im Wechsel der Jahreszeiten, das lernte ich schnell, veränderten sich die Arbeiten. Die Menschen versorgten die Tiere, und die Tiere gaben den Menschen alles, was diese zum Leben nötig hatten. Jedes Lebewesen hatte hier seine Aufgabe: Der Hund bewachte das Haus, die Katze fing Mäuse, die Kühe gaben Milch, die Schweine Fleisch und Fett, die Hühner versorgten uns mit Eiern und die Bienen mit Honig. Kartoffeln wuchsen auf dem Acker und Früchte an den Bäumen, der Garten lieferte Gemüse und Beeren und der Wald Brennholz. Meine Mutter besorgte die Landwirtschaft und den Haushalt, der Vater war Zimmermann, er baute Häuser, Scheunen und Alphütten, war selten zu Hause, oft wochenlang im Militär. Ich konnte noch kaum mithelfen, doch einfach herumhängen und gar nichts tun durfte ich auch nicht. Es fanden sich immer kleine Arbeiten, die mir zufielen, wenn nicht, dann tat ich gut daran, mich aus dem Staub zu machen, ich durfte keinesfalls stören. Das «aus dem Staub machen» wurde mir zur zweiten Natur. Staub war für mich fürderhin überall da, wo sich Leute herumtrieben, die etwas von mir wollten.