Читать книгу Die Brille des Nissim Nachtgeist. Roman. Die Emigrantenpension Comi in Zürich 1921-1942 онлайн

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«Du wirst es schwer haben», hatte Paul gesagt, «die Österreicher sind angesehener im Ausland … schliesslich haben sie sich gewehrt.» Ich sah Paul zum letzten Mal im Hotel Hansa. Sein Zimmer war übersät mit Büchern und Buch­umschlägen – damals bereiste er noch als Vertreter eines Verlages das Ausland. Er kannte die Pension Comi in Zürich.

Ich hoffte, Arbeit zu finden. Hoffte auch, dass Pauls Empfehlung mithalf. Ausserdem reiste ich zu einer Zeit in dieses Land, in der alle deutschen Dienstmädchen aufgefordert worden waren, heimzukehren ins Reich.

Der Preis des Hotels betrug Fr. 9.50, aber mit Frühstück. Ich gab meinen Pass einem freundlichen Mann, der hinter einer Art Theke sass und eine grüne Schürze trug. Während er mit meinem Koffer die Treppen hinaufstieg, klapperte bei jedem seiner Schritte ein Schlüsselbund.

Der Mann, über dessen grüne Schürze in weisser Zeile «Limmathaus» lief, gab mir den Rat, noch ein wenig die Stadt anzuschauen. Es schien ihm zu früh, um schon schlafen zu gehen. Ich hätte Zeit gehabt und nichts zu tun, doch legte sich die Müdigkeit in ihrer ganzen Last auf mich.

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