Читать книгу Die Brille des Nissim Nachtgeist. Roman. Die Emigrantenpension Comi in Zürich 1921-1942 онлайн

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«Das ist Helen, meine Tochter» – das junge Mädchen gab mir die Hand.

«Olga soll einen Tee machen», sagte Frau Paksmann zu ihrer Tochter, die daraufhin das Zimmer verliess.

Frau Paksmann setzte sich in die Ecke eines Sofas und lehnte sich zurück; sie war sehr blass. Ich sass ihr gegenüber und schob mit dem Fuss den Koffer hinter meinen Stuhl.

«So jung», sagte sie und schaute mich an, «aber ich weiss, für die Emigration ist keiner zu jung oder zu alt.» Sie fragte nach meinen Eltern und wie viele Geschwister ich habe. «Herrn Kühnes Geschäfte werden schlecht gehen – wer will heute Bücher aus Deutschland kaufen!»

Während sie mit mir sprach, kam sie mir gar nicht mehr so klein vor.

«Meine Pensionäre sind schwierig. Die meisten von ­ihnen haben alles verloren und mussten aus ihren Heimatländern fliehen. Sie hoffen, nur vorübergehend bei mir zu wohnen; Sie werden es nicht immer leicht haben mit ihnen.»

Es klopfte, ein dunkelhaariges Mädchen brachte Tee für drei Personen.

«Das ist Olga, unsere Meisterköchin.» Frau Paksmann lächelte Olga zu und deutete dann mit ihrer kleinen Hand auf mich. «Lisette, unser neues Zimmermädchen.»

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