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Ich bestelle einen weiteren Cappuccino. Die Bedienung huscht lächelnd davon, als hätten wir beide ein stilles Geheimnis. Auf der Straße kommt eine Mulattin um die Ecke, der grazile Gang lässt ihren Körper wie eine Melodie an mir vorüberziehen. Für einen Augenblick verwirren mich die Klänge. Die frische Tasse, die ein freundliches Lächeln vor mir abstellt, katapultiert mich zurück in die Realität. Ich rühre mit dem Löffel im Schaum. Mulatto wäre auch ein passender Name für mein Getränk. Diese oft so perfekten braunen Körper!

Sie suggerieren eine Geschmeidigkeit, die uns Deutschen fehlt. Mir ganz besonders. Um mich zu rächen, behaupte ich, dass auch diesen Frauen etwas fehlt, vor allem in Bezug auf die sinnliche Verheißung zwischen ihren Beinen. Schwarze Lusthaare auf schwarzer Haut, dieser Komposition fehlt der stimulierende Kontrast, sie hat wenig Magie. Bei dem Anblick will sich bei mir der genetische programmierte Impuls nicht mit gleicher Vehemenz einstellen wie sonst. Deshalb ziehe ich bei der ästhetischen Evaluierung des magischen Dreiecks hellhäutige Frauen vor. In diesem Punkt bin ich konservativ und bevorzuge den mitteleuropäischen Standard: schwarzes Haar auf weißer Haut. Erregend finde ich bei schwarzen Frauen eher das, was unter dem festen Kraushaar lauert. Hier glüht eine Oase, ein Kontrast der besonderen Art. Rote Lippen, die sich auf schwarzer Haut auftun, suggerieren eine pulsierenden Lebendigkeit. Ein Leuchtfeuer, das nachts die Schiffe wie ein Magnet in den Hafen lockt.