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In dem rutschen zwei Bücher vom Sitz, eine Milchtüte kippt um, der Inhalt rinnt auf einen Aktenordner.
Ich gehe weiter. Die letzten Sonnenstrahlen fallen in die Straßenschluchten. Bald werde ich mir ein Nest suchen und mich wärmen.
Wenig später sitze ich im Vorstadtcafé hinter der Universität, ein Ort, wo ich altersmäßig nicht hingehöre. Diese Provokation leiste ich mir.
Schöne junge Menschen bevölkern diesen Platz, ich bin der älteste. Von der Decke hängen diverse Fernseher, es laufen Videoclips, stumm. So belästigt das wirre Zucken der Bilder nur die Augen, nicht die Ohren.
Ich schlürfe meinen Cappuccino und sehe der Bedienung nach, die mit ihrem charmanten Lächeln die Gäste verwöhnt. Soll ich es wagen, sie anzusprechen?
Meine innere Stimme protestiert. Sie weiß, solche Aktionen sind meine Stärke nicht. Zwar bin ich keineswegs schüchtern, doch der erste Satz, der ist mein Problem! Wenn man nur mit dem zweiten anfangen könnte.
Unauffällig ziehe ich meinen Stuhl in die Sonne, setze aber die hier obligatorische Sonnenbrille nicht auf. Bei dem, was ich vorhabe, muss ich mich nicht verstecken. Der Voyeur in mir ist harmlos, ein stiller Beobachter, mehr nicht. Neugierig mustert er die Frauen, die an ihm vorübergehen. Nicht alle, viele nicht, andere dafür genauer, manche sehr genau. An warmen Tagen ist an verlockenden Frauen kein Mangel, jedenfalls auf den ersten Blick.