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An der Leopoldstraße warte ich an der Ampel. Luxuslimousinen und Sportwagen rauschen an mir vorbei. Für uns ein selbstverständlicher Anblick. Doch bei den Mineros in Bolivien wurde mir eines klar: In den westlichen Industrienationen geht es uns nur deshalb so gut, weil es in anderen Ländern den Menschen so schlecht geht. Seitdem frage ich mich, warum das keiner verstehen will. Wir zwingen den Ländern der Erde ein Wirtschaftsmodell auf, das ökologisch tödlich ist. Das wird Konsequenzen haben. Sie werden verheerend sein, aber es scheint niemanden zu kümmern.

Vor welchem Tribunal werden sich die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft eines Tages verantworten müssen? Würden sie einst von den Kindern unserer Kinder angeklagt werden, welche Strafe wäre angemessen für die globale Verwüstung der Erde, für den Genozid an den Menschen?

Vor mir bremst ein Geländewagen mit goldenen Felgen und Breitreifen. Der Versuch, einzuparken. Am Steuer eine zarte blonde Frau im Calvin-Klein-Sweatshirt, auf dem Beifahrersitz ein Katalog für Golfreisen und eine Plastiktüte von Penny. Der Wagen stößt unsanft zurück und prallt auf einen Fiat Panda.

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