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Um in die Löcher hinabzuklettern, hatte sich ihr Mann die Kamera um den Bauch gebunden, ich die Lampe an meinem Fuß festgeschnallt. Die Hände mussten frei bleiben, denn unsere Körper klebten an den nassen Wänden, nur durch die Ellbogen abgestützt. Eine falsche Bewegung und wir wären zwanzig Meter in die Tiefe gestürzt. Die Mineros beobachteten uns schweigend.

Am Abend teilte man uns mit, dass wir den Film drehen konnten. Doch auch dann ging die Diskussion weiter, jeden Abend. Hartnäckige Fragen, immer wieder: Was wir, die Filmemacher, an dieser Produktion verdienen? Was es uns Reichen bringt, wenn wir die Armen filmen?

Die Mineros von Bolivien haben mir geholfen, meinen Beruf besser zu verstehen. Nie zuvor wurde ich gezwungen, meine Arbeit so gnadenlos zu hinterfragen. Dafür bin ich ihnen bis heute dankbar. Nicht nur dafür. Vor Männern und Frauen, die (aus unserer Perspektive) ein aussichtsloses Leben führen, dies aber mit Stolz und Würde tun, habe ich größten Respekt. Bis heute weiß ich nicht, woher sie die Kraft dafür nehmen.

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