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Sie setzt sich auf den Stuhl, zieht den Rock über die Knie und blickt züchtig zu Boden. Mir fällt nichts mehr ein. Inzwischen liegt mir die Müdigkeit wie Blei in den Gliedern. Es ist nach Mitternacht, neben mir sitzt eine hübsche Asiatin, aber was soll das alles? Von erotischer Spannung kann keine Rede sein. Das delikate Vorhaben, das für Sekunden wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft lag, hat sich längst verflüchtigt. Ich entscheide mich für einen Gang ins Bad. Vielleicht würde das Rosi die Gelegenheit bieten, etwas aufzutauen. Oder zu verschwinden.

Als X zurück ins Zimmer kommt, liegt sein asiatischer Traum auf dem Bett. Das Mädchen ist immer noch angezogen, ihre Arme sind auf der Brust verschränkt. Es sieht aus, als würde sie beten. Oder wenigstens hoffen, schnell erlöst zu werden von diesem merkwürdigen Fremden im Bademantel. X zieht ihr die Sandalen von den Füßen und setzt sich neben sie. Vorsichtig streichelt er ihre Stirn. Sie lächelt. Unsicher, ängstlich. Als seine Fingerspitzen kurz über ihre Brüste wandern, die sich unter der Seidenbluse abzeichnen, zuckt Rosi zusammen und schließt die Augen. In diesem Augenblick rast ein glasklarer Gedanke in seinen Kopf, der erste in dieser Nacht: Wenn er dem Wahnsinn jetzt kein Ende bereitet, wird er das bitter bereuen.

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