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Sekunden später sind wir im achtundzwanzigsten Stock. Wieder ein langer Gang, wieder Sichtbeton, wieder verhallen die Schritte im Nichts. Nachdem wir an einer langen Reihe identischer Türen vorbeigegangen sind, stehen wir vor der letzten, sie ist angelehnt.

Ein älterer Asiate im Pyjama erwartet uns. Er begrüßt den Fahrer und bittet die Besucher nach innen. Langsam wird mir die Sache peinlich, es ist fast Mitternacht. Wir gehen ins Wohnzimmer. Vor dem Fernseher sitzt die restliche Familie, eine Frau und drei Mädchen im Alter von etwa achtzehn bis fünfundzwanzig Jahren. Der ausländische Gast wird als ausländischer Gast vorgestellt, muss sich setzen und bekommt ein Bier.

Mein Fahrer redet länger auf die Familie ein. Ich weiß nicht, was er so lange über mich erzählt. Der Vater nickt bedächtig, alle sehen mich freundlich an.

Dann schlägt mir der Chinese leutselig auf die Schulter. »It’s okay.«

Was ist okay? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was hier vorgeht.

»You take girl you like, we go.« Habe ich richtig gehört? Ich soll mir eines der Mädchen aussuchen und mitnehmen? Vor den Augen der ganzen Familie?

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