Читать книгу Die Schlafwandler онлайн

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Natürlich gab es in jener Zeit noch allerhand, das er vergessen hatte, aber es war trotzdem ein beunruhigender Rest geblieben, und in seinen Träumen glaubte er manchmal, polnisch zu sprechen. Als er Premierleutnant geworden war, schenkte er Helmuthein Pferd, das er selber lange geritten hatte. Dennoch ließ ihn das Gefühl nicht los, als wäre er ihm etwas schuldig geblieben, ja als wäre Helmuth ein unbequemer Gläubiger. Das war alles sinnlos, und er dachte nur selten daran. Nur wenn der Vater nach Berlin kam, wachte es wieder auf, und wenn dann Joachim nach der Mutter und nach Helmuth fragte, so vergaß er nie, sich auch nach dem Befinden des Gaules zu erkundigen.

Nun da Joachim v. Pasenow seinen Zivilgehrock angetan hatte und sein Kinn in ungewohnter Freiheit zwischen den beiden Ecken des offenen Stehkragens sich bewegte, da er den geschweiften Zylinder aufgesetzt und einen Stock mit spitz zulaufender Elfenbeinkrücke zur Hand genommen hatte, nun auf dem Wege ins Hotel, um den Vater zu dem obligaten Bummelabend abzuholen, tauchte plötzlich Eduard v. Bertrands Bill vor ihm auf, und es war ihm angenehm, daß die Zivilkleider keineswegs mit solcher Selbstverständlichkeit an ihm saßen wie an diesem Menschen, den er im stillen manchmal einen Verräter nannte. Leider war es ja vorauszusehen und zu befürchten, daß er Bertrand in den Lokalen der Lebewelt, die er heute mit dem Vater besuchen mußte, antreffen werde, und schon während der Vorstellung im Wintergarten hielt er Ausschau nach ihm und war sehr mit der Frage beschäftigt, ob er einen solchen Menschen mit dem Vater bekannt machen dürfe.

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