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Bald fing der Rhythmus der Geräusche den Geistermann ein. Sein dürrer Oberkörper wiegte sich sanft zu dieser Urwaldmelodie. Seine Lippen formten stumme Beschwörungen.

Izu hatte nichts vom süßen Zaubertrank Caapi getrunken, hatte sich auch nicht in Trance getanzt. Er fühlte sich völlig klar im Kopf. Trotzdem fiel er in die ihm wohlbekannte Traumwelt hinein. War es nur der Singsang der Urwaldriesen, der ihn einlullte?

Izu erschrak: Wieder blendete ihn der blaue Himmel. Ein Himmel, wie er von Izus Dorf aus nie zu sehen war, wie er von keiner Stelle des Urwaldes aus je zu sehen ist. Man musste schon hinausfahren in die Mitte des großen Flusses, um so viel Himmel auf einmal zu sehen, aber auch dann leuchtete er nie so blau und klar wie jetzt in Izus Traum. Welche Geister schickten ihm dieses strahlende Firmament?

Izu ließ sich hineinfallen in die blaue Leere. Sein Geist suchte einen Punkt, an dem er sich festhalten konnte. Ganz am äußersten Rande des Himmelszeltes, fast schon dem Blickfeld entzogen, gewahrte der Zaubermann eine Bewegung! Izu konzentrierte sich auf die Stelle: Drei kleine Wölkchen tauchten dort am Himmel auf. Drei kleine weiße Wolken. Unschuldig und rein! So unscheinbar, dass sie niemals aufgefallen wären, wäre der übrige Himmel nicht so makellos blau gewesen. Aber was bedeutete diese Ansammlung? So harmlos und leicht, wie sie da dicht beisammen schwebten, sie hätten das Auge erfreuen müssen. Doch Izu Geistermann empfand sie als bedrohlich und störend.

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